Schreiben heilt - Autobiografisches im Zeichen von Tod und Endlichkeit

Hallo du da, hier spricht Hannah! 

Vor kurzem bin ich 70 geworden. Gruselig oder ein Grund zum Freuen? Ich gehöre zu den gefühlt unendlich vielen Frauen, die regelmäßig die Todesanzeigen lesen. In der Zeitung. Und auf dem Friedhof studiere ich Geburts- und Sterbedaten, um herauszufinden, ob dieser Mensch älter oder jünger als ich war, als er gehen musste. Gestern bekam ich die Nachricht, dass eine ehemalige Klassenkollegin verstorben ist. Ich glaube, es ist bereits die fünfte aus unseren Reihen. Das alles macht nachdenklich, konfrontiert mich mit meiner Endlichkeit. Lässt mich ein bisschen traurig werden, aber auch bewusst. Als ich während der Corona-Zeit damit begann, die Hannah-Reihe zu schreiben, habe ich mein Leben Revue passieren lassen und deutlicher als je zuvor gespürt, was ich schon alles erlebt habe und wie viele Jahre ins Land gezogen sind. Dennoch habe ich das Gefühl (oder wohl eher den tiefen Wunsch), es möge ewig so weitergehen. Ich war doch "schon immer" da und wieso sollte es nicht immer so bleiben. Eine absolut Illusion, ich weiß. Aber denkst oder fühlst du nicht auch manchmal so?

Mir jedenfalls hilft es sehr, ganz viel über mich selbst und mein Leben schriftlich festzuhalten. Schreiben heilt - nicht zuletzt schwierige Emotionen (vgl. dazu gern das Buch "Die Heilkraft des Schreibens"). Ich befand mich damals in einer Phase akuter Schreibwut, die ich als wohltuend empfand. Versuch es doch einmal selbst. Es ist einfacher, als du vielleicht denkst. 

So weit erst einmal. Herzlich grüßt dich 

                                                                                                    Deine Ruth-Rebecca


Kommentare